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realfragment   Fotografien von Patrick G. Stößer
Ende der Arbeitsgesellschaft?
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Die Normalität des Unerwünschten

Am Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir vor der düsteren Prognose, dass unserer "Arbeitsgesellschaft" die Erwerbsarbeit auszugehen droht - und damit die einzige Tätigkeit, auf die sie sich versteht.1
Arbeitslosigkeit ist wieder in aller Munde: "Stand bis vor kurzem die Sorge um die Umweltzerstörung in der reichen BRD im Vordergrund, so holt seit der Wiedervereinigung [...] vor allem die (Angst) vor der Arbeitslosigkeit auf. Damit ist schließlich jeder direkt und jetzt konfrontiert [...]."2 In der Tat gibt die Massenarbeitslosigkeit Anlass zur Sorge, zumal diese sich offenbar von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt hat: Wirtschaftlicher Aufschwung bedeutet nicht mehr Verringerung der Arbeitslosenzahlen - im Gegenteil: Unternehmen führen Entlassungen durch und steigern dadurch ihren Börsenwert. Die Lösungsvorschläge, die auf diese neue Entwicklung antworten, sind aber die alten geblieben: "Die Gürtel enger schnallen, mehr Risiko, mehr Leistung - das soll uns helfen."3
Müssen wir uns nicht eher einfach daran gewöhnen, dass Vollbeschäftigung endgültig der Vergangenheit angehört?4 Und erfordert die Gewöhnung an die "Normalität des Unerwünschten"5 nicht eine vollkommen neue Betrachtungsweise und Bewertung des Arbeitsbegriffes?
Um sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, bedarf es zunächst einer genaueren Definition von Arbeit.6 Lange verstand man unter Arbeit schlechthin einen ökonomisierten Begriff von Arbeit, also die reine Erwerbsarbeit. Die Arbeitsgesellschaft basiert auf Erwerbsarbeit, und Arbeitslosigkeit bedeutet damit Erwerbsarbeitslosigkeit. Daher ist zur Erklärung der Arbeitslosigkeit in erster Linie der Erwerbsarbeitsbegriff heranzuziehen. Eine andere, weiter greifende Definition von Arbeit jenseits des rein Ökonomischen ist die im anthropologischen Sinne: Hier wird "Arbeit als Gestaltung und Aneignung der Natur durch die Tätigkeit der Menschen"7 verstanden. Dieser Arbeitsbegriff spielt eine Rolle bei einem Entwurf für eine alternative Kultur der Arbeit.

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Das Problem: "Kapitalismus ohne Arbeit"

Wie schon erwähnt, hat sich die wirtschaftliche Entwicklung von der Entwicklung der Arbeitslosigkeit weitgehend abgekoppelt. Dies hat, vordergründig betrachtet, zunächst einmal einen ganz einfachen Grund: Einerseits wächst die Zahl derer, die ihre Arbeitskraft anbieten, andererseits stagniert oder sinkt die Zahl der zu besetzenden Arbeitsstellen - bei steigender Produktivität. Die Folge: "Die Arbeitslosigkeit hat seit den 70er Jahren [...] von Konjunkturzyklus zu Konjunkturzyklus zugenommen."8 Hinter dieser Entwicklung stehen allerdings mehrere Triebkräfte, welche die Produktivitätssteigerung und damit die Abnahme der Arbeit - oder die Zunahme der Arbeitslosigkeit - vorantreiben und oftmals mit dem Schlagwort "Globalisierung" beschrieben werden.9 Beispielhaft seien hier aufgeführt: Die Schwächung der staatlichen Einflussmöglichkeiten, neue Technologien und die zunehmende internationale Konkurrenz.10

Schwächung der staatlichen Einflussmöglichkeiten

Durch die Globalisierung und den Zerfall der alten nationalstaatlichen Ordnung vermindern sich auch die Interventionsmöglichkeiten des Staates. Zwar kann ein einzelner Staat durchaus Eingriffe in seine Wirtschaft vornehmen, muss aber dann damit rechnen, dass diejenigen Unternehmen, deren Interessen jenen Eingriffen gegenüberstehen, zumindest damit drohen, ihren Standort ins Ausland zu verlagern - und dies in letzter Konsequenz auch tun werden. Damit ist der Staat aber auch in einer gewissen Weise erpressbar geworden: "Überall bedient sich das Kapital des von ihm selbst verschärften Konkurrenzkampfes der Konzerne, um vom Staat zu verlangen, dass er [...] sich der Herrschaft der reinen Marktgesetze unterwirft. Die [...] Gesetze des Marktes dienen dazu, das Kapital gegen die Gesetze des Staates zu schützen."11

Neue Technologien

Die technische Entwicklung hat in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Schub erfahren. Die Auswirkungen dieser "Dritten Revolution"12 auf die Struktur der Wirtschaft und damit der Arbeitsgesellschaft lässt sich vorausahnen - populäres und wohl auch modisches Beispiel ist die Entwicklung des world wide web -, ist aber in ihrer vollen Tragweite noch gar nicht abzusehen. Wie sich Ansätze neuer Technologien - als Beispiele seinen embedded systems, Nanotechnologien, Gentechnologie, Bio-Informatik-Systeme, KI und vor allem die Möglichkeit einer umfassenden Vernetzung dieser neuen Technologien untereinander genannt - in naher Zukunft auf das gesamte Leben auswirken werden, lässt sich heute nicht einmal in kühnsten Phantasien beschreiben. Erste Vorboten dieses die alten Verhältnisse umwälzenden Prozesses13 sind indes schon spürbar: "Immer besser können Techniken menschliche Arbeit ersetzen oder diese [...] auf die Kunden verlagern. Am deutlichsten ist der Trend bei der durch die Informationstechnologien ermöglichten Flexibilisierung der Produktion: enge Verzahnung von Entwicklung und Herstellung, Gruppenarbeit, Just-in-time Produktion [...]."14 Diese Entwicklung führt zu einer massiven Produktivitätssteigerung, was sich in Zukunft wohl noch verstärken wird.

Internationale Konkurrenz

Durch die so noch nie zuvor dagewesene Internationalisierung aller Märkte, vor allem der Finanzmärkte, aber als Konsequenz auch der Arbeitsmärkte, ist es für Unternehmen prinzipiell möglich geworden, weltweit nach "[...] den billigsten und am besten qualifizierten Arbeitskräften, den geeignetsten Zulieferern, den fortgeschrittensten Technologien, den günstigsten Standorten, den optimalsten Allianzpartnern, den vorteilhaftesten Absatzmöglichkeiten"15 zu suchen. Parallel dazu kommen immer mehr Länder in der sogenannten Zweiten und Dritten Welt in eine Position, in der sie durch bessere Bedingungen Aufgaben der traditionellen Industrieländer übernehmen können oder aber auch günstigere Produkte beziehungsweise Bedingungen exportieren können - zum Beispiel niedrige Standards16 oder Billiglohnkräfte. Damit tritt der weltweite (ohnehin schrumpfende) Arbeitsmarkt in Konkurrenz mit den nationalen (ebenfalls schrumpfenden) Arbeitsmärkten.

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Die Reaktion der Arbeitsgesellschaft

Offensichtlich ist die Erwerbsarbeitslosigkeit weniger konjunkturell als strukturell begründet. Die Reaktionen der Arbeitsgesellschaft verkennen diese Heraus­forderungen jedoch völlig. Die Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit sind im Grunde genommen die gleichen wie vor zwanzig Jahren geblieben - vielleicht hier und da mit einem neuen Anstrich versehen. Die Politiker, "[...] dem Optimismus und den einfachen Lösungen aus Prinzip verpflichtet [...]"17, setzen ihre Hoffnung darauf, dass ein altes Allheilmittel, welches schließlich noch immer nutzte, helfen wird. "Es wird wieder in ganz altmodischer Weise auf Wachstum spekuliert."18 Der Wachstumswahn stößt jedoch an seine Grenzen: "Durch Konjunktur wird die strukturelle Arbeitslosigkeit nicht nur beseitigt, sondern noch verstärkt werden; denn [...] Unternehmen stecken [...] ihre Gewinne vor allem in die Rationalisierung."19 Momentan scheint die Politik der Parteien und Verbände weder fähig noch willens zu sein, sich den Tatsachen zu stellen. Der Status quo der Arbeitsgesellschaft wird nicht überdacht. "Der quasireligiöse Glaube an den 'Aufschwung' und hohler Zweckoptimismus ersetzt die Analyse [...]. Man tut so (sic!), als könne die neue soziale Frage nur durch eine weitere Expansion [...] gelöst werden."20 Selbst der Hoffnungsträger "Dienstleistungsgesellschaft" erweist sich als Mythos. Gewiss, es sind Arbeitsplätze entstanden, aber gleichzeitig bedrohen diese Arbeitsplätze traditionelle Beschäftigungsverhältnisse.21 Dieser Weg endet allerdings in einer Sackgasse, da es definitiv immer weniger Arbeit für immer mehr Menschen geben wird. Wachstum wird diesen Trend nur forcieren.

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Ein Lösungsvorschlag: Arbeit neu verteilen

Das Prinzip klingt logisch und einfach: Wenn die Arbeit immer weniger wird, muss sie eben neu verteilt werden. Doch genau das ist auch das Problem: Nach welchen Regeln oder Kriterien soll die Arbeit verteilt werden? Und wie soll das überhaupt funktionieren? Ein neuer Umgang mit Arbeit kann nur erreicht werden, wenn der Stellenwert der Erwerbsarbeit sich in unserer Gesellschaft ändert. Aus dem "Recht auf Arbeit", welches Friedrich Engels die "Ausgeburt eines bürokratischen Juristensozialismus' "22 nannte, muss die "Pflicht zur Muße" werden. Arbeitslosigkeit darf nicht länger diskriminiert werden, sondern soll als Option verstanden werden.23 Hier zeichnet sich ab, dass der Entwurf für einen neuen Arbeitsethos auch ein neuer Gesellschaftsentwurf sein wird. Zwei Elemente dieses Entwurfes sollen hier vorgestellt werden: Arbeitszeitverkürzung und diskontinuierliche Arbeit sowie der "zweite Scheck".

Arbeitszeitverkürzung und diskontinuierliche Arbeit

Wenn wenig Arbeit auf viele Menschen verteilt werden soll, so wird der einzelne über weniger Erwerbsarbeit als bisher verfügen. Dies bedeutet natürlich eine kürzere Arbeitszeit. Damit gewinnt die Selbstbestimmung24 wieder an Bedeutung. "Kürzere Arbeitszeit" muss dabei nicht dreißig Jahre lang eine Stunde Arbeit pro Tag bedeuten. In der freien Einteilung von Erwerbs- und Nichterwerbsphasen (zugespitzt also, so subversiv und utopisch das auch klingen mag: Arbeiten nach Lust und Laune!) liegt die große Chance einer Arbeitszeitverkürzung. So schlägt Klaus Offe vor, "[...] während der gesamten Lebensarbeitszeit allen Menschen zehn garantierte und bezahlte Urlaubsjahre zu ermöglichen."25 Ein Ende der herkömmlichen Erwerbsbiographie - Schule, Ausbildung, Arbeit, Rente - zeichnet sich bereits heute ab. In einer Untersuchung der Münchener Universität kommen bereits heute die Hälfte der Befragten zu der Einschätzung, "[...] dass diskontinuierliche Arbeit einer normalen Arbeitssituation entspricht und für ihre persönliche Entwicklungsmöglichkeit einen wichtigen Wert einzunehmen beginnt." 26 Dieser Erkenntnis folgend, schicken mehr (heute noch vor allem High-Tech-) Betriebe ihre Angestellten in Urlaub, damit sie sich mit anderen Dingen als mit dem Betrieb beschäftigen. Dies kommt der Kreativität und Arbeitsfreude der Mitarbeiter zugute - und somit letztendlich auch der Gesellschaft. 27 Somit werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass Erwerbsarbeit in unserem Leben nicht mehr die Rolle spielt, die sie heute noch innehat. "Wir müssen uns geistig von der fixen Idee befreien, dass es jenseits der Arbeit keine Gesellschaft gäbe."28 Wenn wir unser schlechtes Gewissen dabei verlieren, wird uns das wohl ganz natürlich erscheinen.29

Der "zweite Scheck"

Wer weniger arbeitet, bekommt auch weniger Geld. Was aber, wenn der Verzicht auf Arbeit einen Dienst an der Gesellschaft darstellt - nämlich den Dienst, Arbeit allen zugänglich zu machen? Was, wenn auch Tätigkeiten außerhalb der Lohnarbeit als gesellschaftlich produktiv gewertet und als solche entlohnt werden? Wenn die Wirtschaft und die Gesellschaft von diskontinuierlichen Arbeitsbiographien profitiert, muss den Bürgern dieser Verzicht auf Erwerbsarbeit finanziert werden. Ebenso muss jedem, der arbeitet, sei es nun Vollzeit, Teilzeit oder temporär, und jedem, der sich für Arbeit zur Verfügung stellt (egal, ob er nun Arbeit findet oder nicht), eine soziale Absicherung garantiert werden. Dies ist nötig, damit die Gesellschaft sich lösen kann von der Notwendigkeit der permanenten Lohnarbeit zur Existenzsicherung. Andre Gorz' Modell des "zweiten Schecks" geht von einem "[...] gesicherten Normaleinkommen und Pflicht zu einem begrenzten Quantum gesellschaftlich wertvoller Arbeit, die auch selbstbestimmt sein kann und den persönlichen Fähigkeiten und Neigungen Rechnung trägt"30 , aus. Finanziert werden könnte dieser Grundlohn durch den konsequenten Einstieg in eine ökologische Steuerreform, wie sie auch Franz Alt propagiert: "Wenn wir [...] die Energie- und Rohstoffpreise zwanzig Jahre lang jährlich nur um fünf Prozent erhöhen, dann ergibt das am Ende pro Jahr 470 Milliarden Mark. Damit können die heute noch zu hohen Lohnnebenkosten gesenkt werden [...] und zu­sätzlich für 15 Millionen Menschen ein monatliches Bürgergeld von 1000 Mark finanziert werden. [...] Weniger arbeiten bei ökologischem Wohlstand: Das ist die vielleicht humanste Vision für das 21. Jahrhundert."31

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Der systemimmanente Haken

Es wird klar, dass eine wirklich neue Verteilung der Arbeit, wie sie sich zum Beispiel Andre Gorz vorstellt, auch ein neues Gesellschaftssystem bedingt. Die gegenwärtigen einschlägigen Arbeitsumverteilungskonzepte haben nämlich einen systemimmanenten Haken. "Was dabei systematisch verfehlt wird, ist der innere Zusammenhang von Arbeit, Geld und Weltmarkt."32 Nur durch Technologie allein ist Wohlstand für alle nicht zu erreichen, an dieser Utopie ist man schon vor hundert Jahren gescheitert. Vermutlich könnten schon heute die Grundbedürfnisse der gesamten Menschheit gestillt werden. Aber im Kapitalismus, der gegenwärtigen Weltwirtschaftsordnung, werden Produkte eben "[...] nicht nach Maßgabe der technischen Möglichkeit und der Bedürfnisse, sondern einzig nach Maßgabe der Kaufkraft hergestellt [...]."33 Und die Kaufkraft häng bekanntlich vom Ausmaß der Erwerbstätigkeit ab - das ist das Dilemma. Dieses Dilemma ist auch die Ursache dafür, dass die übersteigerte Produktivität immer mehr Menschen einfach aus diesem Mechanismus ausschließt. Der Konflikt kann durch keine Umverteilung innerhalb des Systems gelöst werden - höchstens verschoben. "Wie man es auch dreht und wendet: wir haben es [...] mit einer Systemkrise [...] der westlichen Marktwirtschaft zu tun, in der die alternativen und gewerkschaftlichen, sozialstaatlichen und keynesianischen Konzepte der Vergangenheit nicht mehr zu verlängern sind. [...] Jetzt geht es um eine ganz andere Systemveränderung."34 Lösungsversuche innerhalb des Systems können den Kollaps nur verzögern. Die Krise der Arbeitsgesellschaft kann aber auch der "Einstieg in einen Ausstieg" sein: "Nämlich in die schrittweise Entkoppelung verschie­dener Lebensbereiche von der Logik des Geldes. Die gewonnene [...] Zeit, die [...] nicht mehr vom Geld zu regieren ist, könnte durch andere Arten der Reproduktion [...] jenseits des kapitalistischen Arbeitsbegriffes [...] gefüllt werden."35

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Die Arbeitsgesellschaft ist faktisch tot

Diese Vorstellung einer neuen Gesellschaft ist eine Utopie und das wird sie wohl auch bleiben. Die bestehenden Verhältnisse werden sich wohl kaum um einer ungewissen Zukunft willen selbst abschaffen. Auf der anderen Seite steht die gewisse Zukunft: So, wie es jetzt läuft, kann es langfristig nicht weitergehen. "Dass der faktische Tod der Arbeitsgesellschaft [...] noch nicht dazu geführt hat, die Arbeitsgesellschaft abzuschreiben und eine andere Gesellschaft zu wollen, [...] verweist auf die Ungleichzeitigkeit der objektiven und der subjektiven Entwicklungen. Wenn diese auseinander klaffen, ist es um die Zukunft der Demokratie schlecht bestellt."36 Der Weg zurück ist verbaut, der Weg in die Zukunft hingegen verheißt große Chancen, aber nur dann, wenn die Gesellschaft es versteht, "[...] die objektive Entwicklung zu steuern und zu gestalten."37 Wenn aber notwendige Veränderungen nicht offensiv angegangen werden, wird entweder die bestehende Wirtschaftsordnung aus sich heraus sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen, - jedoch immer mit massiver Verzögerung. Dies setzt aber voraus, dass die Hülle, die das System zusammenhält, sehr dehnbar ist. Andernfalls wird, bildlich gesprochen, die Schraube solange überdreht, bis das Gewinde ausreißt, also die Rahmenbedingungen solange gedehnt, bis sie zerreißen. Was dann kommt, wird sich zeigen.

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1 Arendt, Hannah. Zit. n.: König, Helmut: Die Krise der Arbeitsgesellschaft und die Zukunft der Arbeit: Zur Kritik einer aktuellen Debatte. In: König, Helmut et al (Hrsg.): Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Opladen 1990.S. 322.
2 Rötzer, Florian: Ende der Arbeit.
externer Link http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2004/1.html
3 ebd.
4 Die Vollbeschäftigung in der deutschen "Wirtschaftswunderzeit" stellte eine Ausnahme dar, wurde jedoch immer als anzustrebender und erreichbarer "Normalzustand" verkauft - optimistisch, aber realitätsfremd: "Ein Entwicklungsprozess hat seine eigenen Voraussetzungen aufgebraucht und seine immanenten Wachstumspotenziale sind heute erschöpft." Berger, Johannes: Die Wiederkehr der Vollbeschäftigungslücke – Entwicklungslinien des wohlfahrtsstaatlichen Kapitalismus. In: Matthes, Joachim (Hrsg.): Krise der Arbeitsgesellschaft? Frankfurt 1983. S. 310. Vgl. dazu auch: Berger, Johannes: Die Wiederkehr der Vollbeschäftigungslücke – Entwicklungslinien des wohlfahrtsstaatlichen Kapitalismus. In: ebd., S. 309 ff.
5 Hondrich, Karl Otto: Wie viel Gutes hat die Krise und wie viel Krise ist gut? In: Matthes, Joachim (Hrsg.): Krise der Arbeitsgesellschaft. Frankfurt 1983. S. 278.
6 Vgl. dazu auch: Walther, Rudolf: Arbeit – Ein begriffsgeschichtlicher Überblick von Aristoteles bis Ricardo. In: König, Helmut et al (Hrsg.): Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Opladen 1990. S. 3 ff.
7 Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.
8 Rötzer, Florian: Ende der Arbeit.
externer Link http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2004/1.html
9 Vgl. Junne, Gerd: Die Dienstleistungsgesellschaft – Wandel der internen Konstitutionsbedingungen. In: Simonis, Georg (Hrsg.): Deutschland nach der Wende. Neue Politikstrukturen. Opladen 1998. S. 48.
10 Diese drei exemplarischen Faktoren sind weniger in einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zu sehen, sondern eher in einem interagierenden Geflecht.
11 Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit – Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.
12 Rifkin, Jeremy: Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft. Frankfurt am Main 1996. S. 48.
13Diesen Prozess einer Umgestaltung der Wirtschaftsordnung durch neue Technologien haben schon Marx und Engels treffend und bemerkenswert aktuell beschrieben. Vgl. Engels, Friedrich / Marx, Karl: Manifest der Kommunistischen Partei. Stuttgart 1989. S. 25 ff.
14 Rötzer, Florian: Ende der Arbeit.
externer Link http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2004/1.html
15 Junne, Gerd: Die Dienstleistungsgesellschaft – Wandel der internen Konstitutionsbedingungen. In: Simonis, Georg (Hrsg.): Deutschland nach der Wende. Neue Politikstrukturen. Opladen 1998. S. 49.
16 Beispielsweise registrieren Länder mit niedrigen Lohn-, Steuer- und Sicherheitsstandards Schiffe ausländischer Reedereien ("Billigflagge").
17 Rötzer, Florian: Ende der Arbeit.
externer Linkhttp://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2004/1.html
18 Mika, Bascha: Mangelt es an Kommunistenfurcht? – Interview mit Iring Fetscher. In: die tageszeitung vom 20.05.1994.
19 Glaser, Hermann / Lindemann, Rainer: Arbeit in der Krise – Von der Notwendigkeit des Umdenkens. Cadolzburg 1998. S. 17.
20 Kurz, Robert: Gesellschaftliche Krise und Ökonomie der Zeit: Zum Zusammenhang von Arbeit, Geld und Weltwirtschaft. In: die tageszeitung vom 24.03.1994.
21 Vgl. Beck, Ulrich: Kapitalismus ohne Arbeit. Über Mythen der Politik, globale Wirtschaft und die Zukunft der Demokratie. In: Glaser, Hermann / Lindemann, Rainer (Hrsg.): Arbeit in der Krise – Von der Notwendigkeit des Umdenkens. Cadolzburg 1998. S. 18.
22 Zit. n.: Guggenberger, Bernd: Die Freizeit ist nicht so "frei". Was kommt, wenn die Arbeit geht? In: die tageszeitung vom 09.03.1996.
23 Vgl. Simon, Gabriela: Die Sträflinge der Arbeitsgesellschaft. In: die tageszeitung vom 03.04.1998.
24 Diese Selbstbestimmung setzt allerdings voraus, dass die Menschen sich wieder mehr für sich interessieren, also sich weniger über ihre Erwerbsarbeit als vielmehr über sich selbst definieren. Vgl. Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.
25 Zit. in: ebd.
26 Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.
27 Natürlich profitiert in erster Linie das Untenehmen davon, sonst würde es seinen Mitarbeitern diese Möglichkeit nicht bieten – etwa aus reiner Nächstenliebe. Hier soll aber die gesellschaftliche Dimension dieser Entwicklung betont werden.
28 Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.
29 So wie dies vor der "Erfindung" der Erwerbsarbeit auch ganz natürlich war.
30Kempe, Martin: Die Arbeitsgesellschaft ist faktisch tot. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 10.03.1994.
31 Alt, Franz: Arbeit für alle! Nicht die Arbeitsgesellschaft, die alte Industriegesellschaft ist am Ende. In: die tageszeitung vom 12.10.1994.
32 Kurz, Robert: Gesellschaftliche Krise und Ökonomie der Zeit. Zum Zusammenhang von Arbeit, Geld und Weltwirtschaft. In: die tageszeitung vom 24.03.1994.
33 Ebd.
34 Kurz, Robert: Gesellschaftliche Krise und Ökonomie der Zeit. Zum Zusammenhang von Arbeit, Geld und Weltwirtschaft. In: die tageszeitung vom 24.03.1994.
35 Ebd.
36 Kempe, Martin: Die Arbeitsgesellschaft ist faktisch tot. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 10.03.1994.
37 Ebd.

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Literaturverzeichnis

Alt, Franz: Arbeit für alle! Nicht die Arbeitsgesellschaft, die alte Industriegesellschaft ist am Ende. In: die tageszeitung vom 12.10.1994.

Altvater, Elmar et al (Hrsg.): Arbeit 2000. Über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. Hamburg 1985.

Blanpain, Roger / Sadowski, Dieter: Habe ich morgen noch einen Job? Die Zukunft der Arbeit in Europa. München 1994.

Cassen, Bernd: Andre Gorz will das Kapital überlisten. Ausstieg aus der Lohngesellschaft. In: die tageszeitung vom 12.12.1997.

Engels, Friedrich / Marx, Karl: Manifest der Kommunistischen Partei. Stuttgart 1989.

Frank, Tom: Revolution Incorporated. In: SPEX 10/1996.

Glaser, Hermann / Lindemann, Rainer: Arbeit in der Krise - Von der Notwendigkeit des Umdenkens. Cadolzburg 1998.

Gorz, Andre: Arbeit zwischen Elend und Utopie. Frankfurt am Main 1998.

Guggenberger, Bernd: Die Freizeit ist nicht so "frei". Was kommt, wenn die Arbeit geht? In: die tageszeitung vom 09.03.1996.

Kempe, Martin: Die Arbeitsgesellschaft ist faktisch tot. Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 10.03.1994.

Koether, Jutta: adieu Arbeit! In: SPEX 10/1996.

König, Helmut / von Greiff, Bodo / Schauer, Helmut (Hrsg.): Sozialphilosophie der industriellen Arbeit. Opladen 1990.

Kurz, Robert: Gesellschaftliche Krise und Ökonomie der Zeit: Zum Zusammenhang von Arbeit, Geld und Weltwirtschaft. In: die tageszeitung vom 24.03.1994.

Matthes, Joachim (Hrsg.): Krise der Arbeitsgesellschaft? Frankfurt 1983.

Mika, Bascha: Mangelt es an Kommunistenfurcht? - Interview mit Iring Fetscher. In: die tageszeitung vom 20.05.1994.

Rifkin, Jeremy: Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft. Frankfurt am Main 1996.

Ronneberger, Klaus: Das permanente Teamwork. In: SPEX 10/1996.

Rötzer, Florian: Ende der Arbeit.
externer Linkhttp://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2004/1.html

Schaffroth, Thomas / Tao, Carling: Abschied von der Erwerbsarbeit - Interview mit Andre Gorz. In: die tageszeitung vom 29.08.1998.

Simon, Gabriela: Die Sträflinge der Arbeitsgesellschaft. In: die tageszeitung vom 03.04.1998.

Simonis, Georg (Hrsg.): Deutschland nach der Wende. Neue Politikstrukturen. Opladen 1998.

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Über den Autor

Patrick G. Stößer Patrick G. Stößer (Jahrgang 1973) studiert nach seiner Ausbildung zum Offsetdrucker, dem Zivildienst und dem Erwerb der Hochschulreife über den Zweiten Bildungsweg seit 1998 Politologie und Soziologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
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